Ute Neuber, Dokurock, 2007

Experimentelles Textil

9m Umfang zwischen Körper und Raum

Der im NöART - Ausstellungsprogramm abgebildete DOKUROCK stellt als Projektträger ein Zentrum in der 9m Umfang zwischen Körper und Raum Ausstellung dar. Der DOKUROCK ist garniert mit Bild- und Textemblemen, die auf Schritte des Projektes verweisen. Einzelne Embleme führen zu nächsten Ausstellungsstationen. Zum Beispiel dient das historische Foto der "Anprobe von 1860" als Grundlage für die von mir nachgebildete Krinoline (Rocksaumumfang 9m), welche in der Ausstellung probiert und im Raum am Körper getragen werden.
Es wird auch zum Krinolinenumfang passende Riesenröcke geben. Vielleicht können sich diese Röcke zu anderen körper- oder raumbezogenen Erscheinungen wandeln.
Wandlungen spielen in dem 9m Umfang Projekt eine große Rolle.
Der hier angedeutete Weg des Kleiderentwickelns findet in einer eigenen Ausstellungsstation Raum. Dokumentarische Fotostrecken und Probierteile gehören zu diesem Bereich. Auch wird ersichtlich, wie es innerhalb des 9m Umfangprojektes zur Entstehung von experimentellen Kleiderserien kommt.

Das Kapitel Dimensionsvergleich in der Ausstellung zeigt auf, welche aktuelle räumliche Lebensbereiche dem 9m Umfang nahe kommen. Zeitgenössische Raumplanung, im Bezug gesetzt zum raumgreifenden "Rocksaumumfang von 1860", führt zu meinem diesjährigen Vermittlungsprojekt "In geselliger Runde". Mehrere Studentengruppen arbeiten gerade unter diesem Motto. Wiederholt bildet das 9m Umfang Projekt den Ausgangspunkt für die Auffächerung eines Themenbereiches. Zur geselligen Runde entsteht eine 9m Umfang Rauminstallation, die in der Ausstellung zum Blättern und Lesen in zusammengetragenem Recherchematerial einladen soll. Auch mit Information zur freien Entnahme kann diese Station bestückt sein.

Der 9m Umfang hat einige projektbezogene Dinge (anlassbezogenes Design) und Begriffsbildungen hervorgebracht. Diese gehören ebenfalls zum Ausstellungsrepertoire.
Ein wichtiges Thema stellt auch die durch den "Rocksaumumfang von 1860" in Spiel gekommene Epoche dar. Hintergrundrecherchen zu diesem Zeitraum begleiten die künstlerisch gestalteten Beiträge.

Zum Umfang der Ausstellung
Mein erarbeiteter Ausstellungszusammenhang ist dehn- und komprimierbar, wie es dem textilen Medium entspricht. Der Umfang kann an jeweilige Ausstellungsgegebenheiten inhaltlich und räumlich angepasst werden.
Das Ausstellungsangebot rund um den 9m Umfang bietet verschiedene Impulse, die im Schulunterricht aufgegriffen werden können. Auf Interessen in diese Richtung kann ich im Rahmen von Vortragsperformances, welche auch Teil der jeweiligen Ausstellungseröffnungen sein werden, besonders eingehen. Mir ist wichtig, das aktive Herzeigen und Probieren in das Ausstellungsprogramm mit einzubauen, weil das vermittelnde, performative Agieren einen Teil meiner künstlerischen Arbeit darstellt.
Ästhetisch und funktionell stelle ich mir die Ausstellung mit einer "nomadischen Ausstrahlung" vor. Alles ist zerlegbar und transportabel, worauf auch die extra gestalteten Verpackungen verweisen, welche ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein werden.

Konzept und Kuratierung: Ute Neuber

Ausstellungstermine

19. 5.–1. 6. 2009 • Aula der Hauptschule Haag, Haag
5. 6.–12. 7. 2009 • Gemeindeamt, Purgstall an der Erlauf
12. 9.–4. 10. 2009 • Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig
7. 11.–29. 11. 2009 • Haus der Kunst, Baden