Carlos Vergara, I am supposed to find myself, 2024, Foto: Carlos Vergara, Bildrecht

UNTITLED | OHNE TITEL

»Brauchen wir einen Titel, um den Inhalt oder die Botschaft eines Werkes zu erfassen? Inwieweit hilft der Titel, in ein Werk einzusteigen?»

Diese Frage ist gerade für zeitgenössische Kunst interessant. Manchmal kann der Titel den entscheidenden Impuls geben, um die optimale Stimmung für die Wahrnehmung der Werke zu schaffen. Vor allem in der Reduktion, Abstraktion und Minimalkunst bedarf es oftmals eines zündenden Titels, um das Werk zu verstehen. Jedoch können Titel ein unmittelbares Erleben von Kunst auch einengen oder manipulieren. So werden in der vorliegenden Ausstellung »UNTITLED | OHNE TITEL« die Arbeiten nicht benannt. Dadurch wird Raum für die eigene Interpretation und Wahrnehmung geschaffen. Wer möchte kann aber die Werktitel in einem Informationsblatt nachlesen und einen persönlichen »Abgleich« vornehmen.
Die unterschiedliche Herangehensweise mittels Technik und Material, die Bezüge der Künstler*innen zur Frage der Werkstitel, aber genauso die Verbindung zwischen den Werken, die Ein- und Ausblicke in neue Dimensionen der Kunst sollen einen spannenden Dialog initiieren. Im Fokus der Ausstellung stehen die Skulptur und Objektkunst, die Fotografie, die Zeichnung und eine ausgesuchte Videopräsentation. (Judith P. Fischer)

Abbildung: Carlos Vergara, I`m supposed to find myself, 2024, Foto: Carlos Vergara, Bildrecht

Konzept und Kuratierung: Judith P. Fischer