Josef Bachler

http://www.gugging.at/de/archiv/kuenstler/josef-bachler

1914 in Wien geboren
1979 in Gugging verstorben

wuchs in einem Waisenhaus auf, da die Mutter bei seiner Geburt verstarb. Er gelangte zu mehreren Zieheltern, auf einem Bauernhof musste er hart arbeiten, sodass er es vorzog, ins Waisenhaus zurückzukehren. Dort erlernte er den Beruf des Dachdeckers. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 kam er aus unbekannten Gründen ins KZ Dachau, wo er bis 1945 blieb. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er wieder in seinem Beruf und heiratete. Er verfiel jedoch immer mehr dem Alkohol und wurde wegen gefährlicher Drohungen im Rausch mehrmals belangt. Schließlich wurde er nach Gugging eingewiesen, wo er die letzten neun Jahre seines Lebens verbrachte. Er war herrisch und selbstbewusst und geriet dadurch oft mit seiner Umgebung in Streit. Im Krankenhaus hatte er wenig Gelegenheit an Alkohol zu gelangen, sodass er oft lange abstinent blieb. Darauf war er sehr stolz. Im Park von Gugging erlag er einem Herzinfarkt.

Zum Zeichnen wurde er von DDr. Leo Navratil angeregt, dabei war er völlig selbstständig, zeichnete aus der Erinnerung sowie nach Vorlagen, meist mit Bleistift, Farbstifte hingegen verwendete er äußerst spärlich, meistens um seine Zeichnungen zu umrahmen. Kaum jemals füllte er die Flächen seiner Figuren mit Farbe aus, strukturierte sie lieber mit kurzen Strichen. Jedoch stets signierte, betitelte und datierte er seine Arbeiten, wobei er das Blatt drehte, sodass sich die Schrift auf der linken oder rechten Seite oder am oberen Rand des Zeichenblatts befand – allerdings auf dem Kopf stehend.