Josef Till

1927 in Jugoslawien geboren

lebte seit 1947 in Österreich, wo er als Hilfsarbeiter tätig war. Nach einem Verkehrsunfall 1972 war er nach einer Gehirnprellung längere Zeit verwirrt und kam ins Niederösterreichische Landeskrankenhaus Gugging. Nachdem sich die Folgeerscheinungen seiner Kopfverletzung zurückgebildet hatten, zeigte sich, dass er Analphabet war. Er konnte nur seinen Namen schreiben und kannte auch die Uhr nicht. Er sei deshalb manchmal schon um vier Uhr früh an seinem Arbeitsplatz erschienen. Im Krankenhaus arbeitete er in der Spülküche. Er war sehr fleißig, sehr sauber und pedantisch. Mit seiner Pedanterie stand eine gewisse Eigensinnigkeit in Zusammenhang.

Auf Anregung von Leo Navratil zeichnete er zum ersten Mal in seinem Leben. Obwohl ihm diese Tätigkeit zunächst völlig fremd war, ging er sehr bestimmt vor, lehnte Vorlagen ab sowie jegliche Einflussnahme. Er zeichnete Menschen, Tiere, Häuser, Pflanzen. Später verwendete er nicht nur den Bleistift, sondern auch Buntstifte, und integrierte geometrische Elemente in seine Zeichnungen.