Rudolf Limberger

http://www.gugging.at/de/archiv/kuenstler/rudolf-limberger

1937 in Baden geboren
1988 in Gugging verstorben

Max war das Pseudonym von Rudolf Limberger. Als Kind hatte er große Schwierigkeiten in der Schule, während seine Geschwister im Leben und im Beruf erfolgreich waren. Mit 16 Jahren kam Max das erste Mal in ein psychiatrisches Krankenhaus und mit 23 Jahren wurde er neuerlich hospitiert. Beruf hatte er keinen erlernt. Man möge ihm nicht dauernd sagen, er solle arbeiten – da rede man in den Wind. Er könne nicht aus seiner Haut heraus, er sei eine Last für die Welt. Er litt unter akustischen Halluzinationen, hörte die Stimme der Muttergottes, des Herrgottes und der Engel: Er solle ans Kreuz geschlagen werden und ins Jenseits kommen. Seit seinem 38. Lebensjahr lebte Max ständig im Niederösterreichischen Landeskrankenhaus Gugging.

Sobald ihn Leo Navratil aufforderte zu zeichnen, kam er diesem Wunsch nach, etwas Bestimmtes zu zeichnen, einen Menschen, einen Vogel, die Sonne, den Mond, ein Haus oder ein Herz. Von sich aus hatte er kein Verlangen, sich bildnerisch zu äußern. Beim Zeichnen blickte er meist nicht auf das Papier. Im Gegensatz zu anderen Gugginger Künstlern ließen ihn Erfolge unberührt. Auch übersiedelte er nicht in das Haus der Künstler, sondern blieb in jener Abteilung, in der er sich seit Jahren eingewöhnt hatte.

Auf seinen Bildern entwarf er Figuren, die häufig unter einer Flut von Strichen wieder verdeckt wurden, gehackte Linien, die in das Papier eindrangen. Durch die Energie der zeichnenden Hand und die Kraft der Bleistiftstriche scheint die Figur im selben Moment der Entstehung gleich wieder ausgelöscht zu werden. Oftmals übermalte er seine eigenen Arbeiten. Über die Jahre entstanden kraftvolle, beeindruckende Werke.